Eichendorffiade
Aachen/Münster 82/07
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ach postmodernes quatschgeseier
schizothymgebläh
alles geht ei'm auf die eier
alles tut ei'm weh
alle rechte alle links
alles talk-gegeifer
auch 'an sich' das dings
abgestand'ner eifer
alte männer habens leichter
wegen scheißegal
werden selig-sabbernd seichter
quallig-gallig schal
bisschen scheißdreck noch
winseln sie dir zu
und dann kommt der koch
macht draus ein ragout
fröhlich-dumpf das fressen
prost und dernier crie
nichts hast du besessen
weils nichts gab - noch nie
phäNO meNO logie
in wort und tat das bluten
und geister führ'n regie
selbstredend nur die guten
zeitenwandel wie von selber
wie man weiß genau
da bleiben halt die kälber
schlachtreif wie die sau
und das schimpfen und der fluch
bleiben ärmlich stecken
was gnädiglich ein leichentuch
notdürftig mag bedecken
oh end oh end thomasisch unken
geistes- und weltvergehn
der ganze scheißdreck ist versunken
ohne wiedersehn
das zähneklappern klingt genau
wie gottschalk lanz und bohlen
meine katze macht miau :
der teufel soll sie holen
ach postmoderne titten hängen
über schizothymer welt
in abgegriff'ne votzen drängen
kretins von etsch bis belt
so solls noch bisschen gehn
wir schaun uns an die chose
im sitzen und im stehn
im hemd und in der hose
so solls noch bisschen bleiben
wie man so sagt : bestehn
weiter den scheißdreck treiben
niemals untergehn
diese illusion
sagt gewitzt haha
macht uns gleichsam schon
unüberwindbar
alte männer habens leichter
reden wort für wort
denn der alte mann - wem gleicht er?
seinem todesort
selig singen sel'ger schwung
hartmann macht euch besser
spart euch die bewunderung
schärft doch eure messer
postmodern dekonstruktionen
abgegrast all das terrain
und im inneren da wohnen
urgeist und big bang
alle rechte alle links
rechts und links verwoben
spüren doch nur : niemals gings
nicht horizontal nicht von oben
und links und rechts kann man's dir geben dein leben ändert's nicht viel das ist's ja was das ganze streben macht zur zwickemühl
jaja phäNO meNO logie
das sind erscheinungsformen
erzählen dir vom nichts und nie
nackt und ohne normen
nackt und ohne schutz und schild
ist der schritt zum ende
ohne 'nichts ist wahr nichts gilt'
ohne geist'ge wende
du bist stalin ich bin hitler
hitler stalin das bist du
der liebe gott ist der vermittler
und schließt sanft die augen zu
und der rausch wird schwach und schal
und was zeit genannt wird frisst
und die welt wird ganz banal
immer das was sie schon ist
napoleon und die cäsaren
mit alexander im verein
waren immer was sie waren
im wollen stark im sein ganz klein
marx und hegel allerdings
lob sei ja dem denken
bleiben dialektik-sphinx
gelobt sei das verrenken
die fünfte jahreszeit sie hat begonnen
alaaf helau hipp hipp hurra
elfuhrelf niemand verschonen
randale ist für alle da
da sei scheißdreck uns hitler egal
und alle zeiten danach und davor
da machen wir alle und ganz banal
uns richtig und schön etwas vor
mit ficken wenns geht und mit träumen
mit stichwort leidenslos
den platz für die zukunft räumen
wir dem zeitenschoß
ohn' postmodernes quatschgetratsch
ohn' schizothyme sentenzen
common sense generaliter matsch
spaß geistlos und ohne grenzen
so geht eventim unsre zeit durch die zeiten dezidierter blödmann soll sein vergangener geist muss sie begleiten selbstredend allein
das war wiedermal hartmanns dichten
haha hartmann jetzt schweig
mag noch ein wort an euch richten
der peter sloterdeik :
wenn wir gehen, werden wir das gefühl haben, wir hätten unsere kindheit in der antike verbracht, unsere mittleren jahre in einem mittelalter, das man die moderne nannte, und unsere älteren tage in einer monströsen zeit, für die wir noch keinen namen haben
haha 13/11'12